Kammprofildichtungen

Individuelle Ausführungen und Lösungen

Allgemeine Informationen

Eine Kammprofildichtung besteht aus einem metallischen Träger, auf dem sich das eingedrehte Kammprofil befindet. Auf diesem Profil sind die Weichstoffauflagen aufgebracht.

Beim Verpressen wird der Weichstoff in die Kämme eingedrückt und bildet somit eine dünne Schicht zwischen Kammspitzen und Dichtfläche (Flanschfläche).

Kammprofildichtungen werden in Raffinerien, Chemie- und Petrolchemieanlagen, sowie in Kraftwerken eingesetzt und sind hervorragend zur Abdichtung von Flanschen mit hohen Druck- und Temperaturbelastungen geeignet

Kammprofile

Wir bieten Kammprofildichtungen in vielen verschiedenen Ausführungen an. So gibt es Ausführungen ohne Zentrierrand (Centerring), mit festem (MMD-GG-FG-CR) und mit losem Zentrierrand (Loose-Centering) (MMD-GG-FG-LC). In EN 1514-6 und EN 12560-6 werden die Ausführungen ohne Zentrierring mit NR, mit angedrehtem IR und mit losem Zentrierring LR bezeichnet. Ergänzt man diese Bezeichnung an der Typenbezeichnung, kann sofort erkannt werden, dass es sich um eine Dichtung für genormte Flansche handelt.

Bei großen Temperaturdifferenzen zwischen Innen- und Außendurchmesser sowie bei gasförmigen Medien ist es zweckmäßig, zum Spannungsausgleich sowie zur Verminderung von Resonanzschwingungen und der damit einhergehenden Gefahr von Spontanbrüchen, eine Dichtung mit losem Zentrierring oder aber mit einer Sollbruchnut im Zentrierring zu verwenden. Für nicht biegesteife Flansche empfiehlt sich der Einsatz von Kammprofilen mit Stützring (MMD-GG-FG-BUR-FF). Kammprofildichtungen ohne Auflagen sollten nicht verwendet werden. Die unter thermischen Wechselspannungen fließenden Kämme können zu einem Ausfall des Dichtsystems schon nach wenigen Lastwechseln (z.B. durch An- und Abfahren der Anlagen) führen.

Im Allgemeinen werden Kammprofildichtungen mit Auflagen (MMD-GG-FG) aus PTFE oder Grafit eingesetzt. Auch metallische Auflagen aus Silber oder Aluminium werden bei sehr hohen Betriebstemperaturen eingesetzt. Kammprofildichtungen mit Auflagen aus Weichstoff zeichnen sich auf der einen Seite durch eine sehr niedrige Mindestflächenpressung aus, die von dem Werkstoff der Auflage bestimmt wird. Auf der anderen Seite liegt der Betrag der maximal erträglichen Flächenpressung sehr hoch, da dieser durch den Wert des metallischen Trägermaterials bestimmt wird. Kammprofildichtungen können sich der Flanschblattneigung/-rotation (verzogene Flansche) nicht anpassen. Um die Auflage bis zur Dichtungsmitte zu erhalten, werden die inneren Kämme niedriger gedreht. Die in der Dichtungsmitte stärker zu verdichtende Auflage führt zu einer Art Polster, über das sich der Flansch neigen kann.

Weichstoffauflagen

Mit der Kammprofildichtung mit Auflagen steht dem Anwender eine Dichtung zur Verfügung, die in der Vielfalt der Anwendungsmöglichkeiten, verbunden mit herausragender Anwendungssicherheit, kaum zu überbieten ist. In Abhängigkeit von der Auflagendicke, üblicherweise 0,5 mm für Grafit, Dichte D = 1,0, erhält das Trägermaterial genau definierte kammartige Eindrehungen. Die Weichstoffauflage wird mit einem chloridarmen Werkstoff, der aufgrund seiner großen Adhäsionskräfte als Kleber eingesetzt wird, aufgebracht. Bei der Montage drückt sich der Werkstoff der weichen Auflage in die Kammtäler des Trägermaterials. Auflage und Träger sind so aufeinander abgestimmt, dass im Betriebszustand die Kammspitzen noch vollständig mit dem Werkstoff der Auflage bedeckt sind. Der Weichstoffüberstand soll bei ca. 0,10 mm liegen. Metallische Berührung und die damit einhergehende Gefahr von Riefenbildung in den Flanschen werden vermieden. Durch die Kammerung des Auflagenwerkstoffes in den Kammtälern wird das Fließverhalten des Weichstoffes weitgehend unterdrückt. Somit ist es möglich, die Vorteile des Werkstoffes PTFE auch unter hohen Drücken zu nutzen. Für PTFE-Auflagen muss, im Gegensatz zur Grafitauflage, eine dünnere Dicke gewählt werden, weil sie wegen ihrer höheren Materialdichte nicht so komprimiert werden können. Bewährt hat sich eine Dicke von 0,35 mm mit Dichte D=1,0, oder 0,5 mm ePTFE. Tut man dies nicht, liegt der Weichstoffüberstand bei PTFE bei ca. 0.2 bis 0,3 mm. Folge ist das gleiche Fließ- und Setzverhalten wie bei PTFE-Flachdichtungen. In den aktuellen Normen EN1514-6 und EN 12560-6 wird auch für PTFE eine Auflagendicke von 0,5 mm gefordert.

Falsch gewählte Auflagendicken führen zu Leckagen, mindestens aber gelösten Schraubverbindungen. Sie bilden also eine Gefahr für das Dichtsystem. Auch wird die Geometrie der Kammprofile so genormt, dass sie nicht herstellbar ist. Ein Radius von 0,0 mm im Kammgrund, wie in der DIN EN 1415-6 gefordert, kann von den Maschinen nicht produziert werden. Die Norm muss dringend überarbeitet werden. Viele Hersteller verwenden eine „freie“ Geometrie oder produzieren nach der alten DIN 2697. Dies kann zu teuren Leckagen führen.

Ausführungen

  • Kammprofildichtungen mit Siebeinlage
  • mit Fahne
  • mit Auslaufschutz
  • mit Stegen

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